Thema und Statement
Die Gemeinschaftsgrundschule „Am Bühlbusch“ in Verl versteht sich als eine Schule der Vielfalt. Das Leitmotiv „Miteinander leben und lernen“ beinhaltet, dass jedes Kind unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht, seiner Hautfarbe, seiner Herkunftssprache, seinen besonderen Interessen und Fähigkeiten oder seines sonderpädagogischen Förderbedarfs willkommen ist. Aus dieser Vielfältigkeit resultiert ein Bedarf an sozialen Kompetenzen und Fertigkeiten, die für das Zusammenleben in unserer Schule von großer Bedeutung sind. An diesem Prozess ist unser gesamtes multiprofessionelles Team aus Klassen- und Fachlehrkräften, der Sonderpädagogin, dem Sozialpädagogen, den Schulsozialarbeiterinnen, den Integrationshelferinnen, den OGS- und Randstunden- Mitarbeiterinnen beteiligt.
Das soziale Lernen ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Schulprogramm.
Die Grundschule Am Bühlbusch lebt eine grenzachtende Schulkultur.
Konkrete Umsetzung
In der Grundschule Am Bühlbusch werden verschiedene Programme des sozialen Lernens erprobt und durchgeführt. Hierbei wird auf die individuellen Stärken der Kinder Rücksicht genommen. Altersentsprechend, aber auch jahrgangsübergreifend werden Themen neu aufgegriffen und mit den Kindern diskutiert und erarbeitet.
Im Einzelnen werden folgende sozialen Lernprogramme durchgeführt.
Lubo (Klasse 1/2)
„Lubo aus dem All“ ist ein Präventionsprogramm zur Förderung der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung und der beteiligten emotionalen Prozesse in der Schuleingangsphase.
Teamgeister – Ellen Wilms, Heiner Wilms
Teamgeister ist eine systematische Sammlung von konkreten Unterrichtsvorschlägen für die Grundschule, die die emotionalen und sozialen Kompetenzen der Kinder fördert.
„Stark und mutig“ – Karin Orbes
Das Programm bietet Unterrichtsmaterial und Kopiervorlagen zur Gewaltprävention in der Grundschule. Es beinhaltet: die Stärkung des Selbstwertgefühls, das Einordnen und Begreifen von Gefühlen und den richtigen Umgang mit Wut und Aggression.
„Mit der kleinen Raupe den Gefühlen auf der Spur“ – Anja Werneke; Dr. Nicola Wollweber
Ziel ist es, spielerisch die Empathiefähigkeit der Kinder zu stärken. Die Kinder erleben die „Abenteuer“ einer kleinen Raupe von ihrer Geburt bis zur Verpuppung. Hierbei lernen sie den Umgang mit Freundschaft, Wut, Angst, Trauer, usw., kennen.
Verhaltenstraining in der Grundschule (Klasse 3/4)
Das Verhaltenstraining in der Grundschule ist ein strukturiertes, manualisiertes Präventionsprogramm.
Der Aufbau der Trainingseinheiten folgt einer festgelegten Struktur. Inhaltlich ist das Training in drei Bereiche gegliedert und bearbeitet folgende Themenschwerpunkte:
Schulinterne Arbeitsgruppe „Grenzachtende Schulkultur“
In der Arbeitsgruppe „grenzachtende Schulkultur“ arbeiten Lehrkräfte, OGS-Mitarbeiterinnen, der Hausmeister und andere Fachkräfte unserer Schule eng zusammen. Hier wird darüber diskutiert, an welchen Stellen die Schulregeln und Konsequenzen ausreichen und ob evtl. Handlungsbedarf besteht. Hinzugezogen werden regelmäßig die Eltern der Schulpflegschaft, die Handlungsbedarfe und ihre Anliegen äußern. In der KVS werden die SuS dazu aufgefordert, an einer grenzachtenden Schulkltur aktiv mitzuarbeiten. Dies erfolgt z.B. zu Beginn des Schuljahres in Form einer „Stunde der Regeln und Konsequenzen“, in der alle Fachkräfte der Klasse, die Hausaufgabenbetreuung der OGS und Schulleitung gemeinsam mit den Kindern die allgemeinen Regeln der Schule und klassenspezifische Einzelregeln besprechen. Dadurch erhält jede Fachkraft in der einzelnen Klasse Handlungssicherheit und die Regeln unserer Schule werden den Kindern jedes Jahr in Erinnerung gerufen.
Verankerung im Unterricht
Der Lehrplan NRW stellt konkrete Ziele im Hinblick auf das soziale Lernen durch den „Erziehenden Unterricht“ dar:
SchülerInnen sollen zu solidarischem Handeln, Toleranz und einem sozialen Verantwortungsbewusstsein, zur Achtung vor Natur und Umwelt herangezogen werden und in ihrer Selbstständigkeit, dem Selbstbewusstsein und der eigenen Entfaltung gefördert werden (vgl. Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule NRW. Düsseldorf 2008, S.14f.)
Aufgabe der Schule ist demnach, neben dem fachlichen Lernen auch das soziale Lernen zu fördern und Möglichkeiten zum Erwerb von bzw. zur Erweiterung vorhandener Sozialkompetenzen zu bieten.
Soziales Lernen findet sowohl Anwendung in im Stundenplan verankerten Stunden, als auch fächerübergreifend im Unterricht, in der Randstunde und in der OGS.
Die Grundschule Am Bühlbusch verfügt über Klassen- und Schulregeln, die für jedes Kind transparent sind. Ampelsystem und Verstärkerpläne helfen einzelnen Kindern, sich zu orientieren und erfolgreich am Unterricht teilzunehmen. Das soziale Lernen ist, sowohl im Unterricht, als auch im täglichen Umgang mit den Schülern verankert. Die Grundschule am Bühlbusch arbeitet in multiprofessionellen Teams. Jeder Mitarbeiter ist verantwortlich für jedes Kind.
Neben den oben genannten Punkten wird soziales Lernen des Weiteren durch spezielle Angebote ergänzt. So gibt es während der Unterrichtszeit altershomogene Mädchen und Jungengruppen. Diese Gruppen beschäftigen sich mit tagesaktuellen Themen der Kinder, ergänzt durch Einheiten zur Stärkung des Selbstwertgefühls, Mobbing, Respekt, usw. Im Nachmittagsbereich erweitert die Soziale Gruppe, die durch die Schulsozialarbeit betreut wird, das Angebot.
Weitere Konzepte (Einbeziehung der Eltern)
GEEG (Gemeinsam erziehen in Elternhaus und Schule)
Die Entwicklungen im Schulsystem setzen voraus, dass sich Schulen mit den Eltern viel intensiver über die pädagogische Arbeit abstimmen. Die Verständigung über die jeweiligen Rollen und Aufgaben ist notwendig, um gemeinsam den Bildungs- und Erziehungsauftrag erfolgreich umzusetzen. Beide Parteien, Lehrkräfte und Eltern, spielen mit ihren Einstellungen und ihrem Verhalten eine Schlüsselrolle für die Schulleistung der Kinder.
Das Projekt Gemeinsam Erziehen in Elternhaus und Grundschule verfolgt das Ziel, Eltern und Lehrer in einen Dialog über gemeinsame Erziehungsmethoden und Erziehungsziele zu bringen. Grundschullehrer werden dazu ausgebildet, sich mit Eltern über Erziehungskonzepte zu verständigen. Daraus resultiert für die Eltern und Lehrkräfte eine positive Entwicklung des Klassen- und Schulklimas.
Verknüpfung zu anderen Konzepten
Siehe Gemeinsames Lernen, Gender Mainstream, Schulsozialarbeit, Zusammenarbeit mit der OGS, soziales Lernen in der Schuleingangsphase
Ideen für die Weiterentwicklung
Die Förderung des sozialen Lernens ist als ein Prozess anzusehen, der regelmäßig reflektiert und den aktuellen Veränderungen und Gegebenheiten angepasst werden muss. Durch praktische Erfahrungen wird dieser gelebt und ergänzt. Ausgehend von der Arbeit des multiprofessionelleren Teams an unserer Schule, befindet sich das Konzept im ständigen Wandel.
Die Erprobung verschiedener Programme des sozialen Lernens soll dazu dienen, diese weiter zu entwickeln und aus den verschiedenen Bausteinen ein Programm zu erarbeiten, dass den individuellen Anforderungen der Schüler und unserer Schule entspricht. Hierbei sollen die verschiedenen Aspekte Inklusion, Migration, Gender Mainstream und Gemeinsames Lernen berücksichtigt werden und ihre besonderen Anforderungen mit in das Projekt einfließen.
Die im Schuljahr 2017/18 gegründete schulinterne Arbeitsgruppe zur „grenzachtenden Schulkultur“ tagt regelmäßig.
Evaluation
Eine Evaluation des Konzeptes findet in regelmäßigen Abständen anhand der stetigen Beobachtungen der Entwicklung des sozialen Verhaltens der Schülerinnen und Schüler im Unterricht, in den Pausen etc. statt.
Zudem findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mitgliedern des multiprofessionellen Teams über Fortschritte, Beobachtungen, Vor- und Nachteile des gerade bestehenden Konzeptes statt.
Verantwortlich
Sarah Ewald (Sonderpädagogin) / Kai Braddick (Sozialpädagoge) / OGS-Leitung/ Schulleitung (Steuerung)