Konzept „PReSch – Prävention von Rechenschwierigkeiten“
Thema und Statement
Bei dem Projekt „PReSch“ geht es um die Prävention von Rechenschwierigkeiten. In den letzten Jahren hat die Forschung zeigen können, „dass Kinder, die eine Rechenstörung entwickeln, für gewöhnlich auch schon deutlich früher, nämlich im Übergang Kita-Grundschule identifiziert werden können“.[1] An dieser Stelle knüpft das PReSch-Konzept an, indem Kinder, die ein erhöhte Risiko bei der Entwicklung von Rechenschwierigkeiten haben, bereits vor oder zu Beginn des Schulantrittes erkannt werden sollen. Anschließend sollen sie in Kleingruppen gefördert werden um so die Entwicklung einer Rechenschwäche zu verhindern.[2]
Konkrete Umsetzung
Wie bereits erwähnt arbeitet das Konzept „PReSch – Prävention von Rechenschwierigkeiten“ präventiv. Dabei finden die Vorüberlegungen zu einer individuellen Frühförderung bereits bei der Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule statt. Im Rahmen der Anmeldung der Schulanfänger im November werden Kinder mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Rechenschwierigkeiten ermittelt. Zur Feststellung des genauen Förderbedarfes findet anschließend eine Lernstandsdiagnostik mithilfe des nichtstandardisierten Testverfahrens EMBI (ElementarMathematisches BasisInterview) statt.
Die darauffolgende Frühförderung beginnt bereits im Kindergartenbereich und wird unter Anleitung der PReSch-Fachkraft von den jeweiligen Eltern durchgeführt. Dazu findet unmittelbar nach der Testung ein Elterngespräch statt, in dem die Eltern über das weitere Vorgehen bei der Förderung informiert werden sowie das dafür benötigte Fördermaterial (PReSch-Frühförderkartei) bekommen.
Zu Beginn der Schuleingangsphase (unmittelbar nach den Sommerferien), erfolgt bei diesen Kindern erneut eine Testung mit dem EMBI um Fortschritte in den jeweiligen Förderschwerpunkten oder gegebenenfalls noch weiterhin bestehenden Förderbedarf zu ermitteln. Bei weiterem Bedarf werden aus diesen diagnostischen Erkenntnissen Förderpläne mit der Festlegung von Förderzielen entwickelt und eine weitere Förderung in Kleingruppen (maximal 4 Teilnehmer) von der PReSch-Förderkraft durchgeführt. In verschiedenen Zeitabschnitten findet eine erneute Testung mit dem EMBI statt, welche über einem weiteren Verbleib in der Fördergruppe entscheidet.
Zudem können Schülerinnen und Schüler, die erst im Laufe der Schuleingangsphase im Fach Mathematik Schwierigkeiten aufweisen, jederzeit mit dem EMBI getestet werden und bei Bedarf in eine PReSch-Fördergruppe aufgenommen werden.
Des Weiteren ist ein PReSch-Förderraums, bzw. eines PReSch-Förderschrank für eine zentrierte Lagerung des Fördermaterial in der Schule eingerichtet.
Verankerung im Unterricht
Dieses Konzept richtet sich vorrangig an Schülerinnen und Schüler des ersten und zweiten Schuljahres im Fach Mathematik. Bei Bedarf kann die Förderung in der Kleingruppe aber auch in höheren Klassen fortgeführt werden.
Zudem findet eine Übertragung der Kompetenzen der Förderkräfte auf den Mathematikunterricht für alle Schüler statt. Dies trägt zu der Unterrichtsentwicklung im Fach Mathematik bei.
Verknüpfung zu anderen Konzepten
Siehe Konzept „Gemeinsames Lernen und individuelle Förderung“/ „Übergang Kigä – GS“
Ideen für die Weiterentwicklung
Um eine langfristige Etablierung des Kozeptes „PReSch – Prävention von Rechenschwierigkeiten“ an der Grundschule am Bühlbusch zu sichern, werden weitere PReSch-Förderkräfte gebraucht. Die Weitergabe der Methodik der Testung mit dem EMBI, der Förderideen für die Gestaltung der Förderstunden sowie der Vorgehensweise bei dem Schreiben von Förderplänen kann zum einen von einer bereits ausgebildeten PReSch-Förderkraft in den kommenden Schuljahren erfolgen. Zum anderen soll eine weitere Lehrkraft an dem 1-jährigem Fortbildungsangebot „PReSch“ im kommenden Schuljahr 2019/20 teilnehmen.
Zudem soll das Konzept langfristig immer mehr Platz im regulären Mathematikunterricht der Schuleingangsphase erhalten. Dazu wird angedacht, parallel zu den Mathematikstunden zwei PReSch-Förderstunden stattfinden zu lassen. Dazu ist es nötig, dass die Mathematikunterrichtsstunden des gesamten ersten Jahrgangs parallel stattfinden.
Außerdem soll eine schulinterne Fortbildung für das gesamte Kollegium stattfinden, bei der alle für die Inhalte von PReSch sensibilisiert werden sollen.
Evaluation
Eine Evaluation des Konzeptes findet in regelmäßigen Abständen anhand der stetigen Beobachtungen der Entwicklung der mathematischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im mathematischen Regelunterricht durch die Fachkraft statt sowie durch eine erneuten Testung mit dem EMBI, welche von der ausgebildeten PReSch-Förderkraft am Ende der Förderung durchgeführt wird.
Zudem sollte das Konzept „PReSch – Prävention von Rechenschwierigkeiten“ in Bezug auf seine Umsetzung in der Grundschule am Bühlbusch unter Beachtung folgender Leitfrage evaluiert werden:
Wie bekommen wir PReSch stärker in den Unterricht etabliert?
Verantwortlich
Schulleitung (Steuerung, Schuleingangsdiagnostik und Gespräche mit Erziehern/ Eltern bezüglich der Ermittlung von Förderaspekten), Marie Becker (Kontaktaufnahme mit den Kindergärten, Durchführung der Testung und Förderung), Judith Kleinepähler (Durchführung der Testung und Förderung ab 2017/18).
Quellen
Reinhard Mohn Stiftung: „Projektsteckbrief: PReSch Prävention von Rechenschwierigkeiten, unter: http://www.reinhard-mohn-stiftung.de/projekte/PReSch-praevention-von-rechenschwierigkeiten/ (abgerufen am 13.05.2017)
Implimentierung im Mathematikunterricht
[1] Reinhard Mohn Stiftung: „Projektsteckbrief: PReSch Prävention von Rechenschwierigkeiten, unter: http://www.reinhard-mohn-stiftung.de/projekte/PReSch-praevention-von-rechenschwierigkeiten/ (abgerufen am 13.05.2017).
[2] vgl. ebd.