Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Thema und Statement:

Der Migrationshintergrund vieler Schülerinnen und Schüler sowie die Situation der geflüchteten Menschen geben nach wie vor Anlass, an unserer Schule als Gemeinschaftsgrundschule Deutsch als Zweitsprache ( DaZ ) zu unterrichten. In den Migrantenfamilien, die bereits seit vielen Jahren in Deutschland leben, ist die Familiensprache häufig überwiegend Deutsch,  wobei manchmal nur ein Elternteil Deutsch spricht. Bei den Flüchtlingskindern spielt die deutsche Sprache zu Hause eher eine untergeordnete Rolle. Diese Kinder sprechen ihre Muttersprache und erwerben die deutsche Sprache mündlich und schriftlich als Zweitsprache. Günstigenfalls haben sie bis zum Schuleintritt durch Umfeld und Kindergarten einen Zugang zum Deutschen als Alltagsorientierung gefunden.

Für den Erfolg im Unterricht und für eine gelungene Integration in unsere Gesellschaft ist die Beherrschung der deutschen Sprache von immenser Bedeutung. Daher besitzt die Vermittlung  „Deutsch als Zweitsprache“ an unserer Schule einen hohen Stellenwert.  

   

 

Konkrete Umsetzung:

 

An unserer Schule werden die DaZ-Fördergruppen in den Jahrgängen 1 bis 4 zusätzlich zum Unterricht im Klassenverband gebildet. Die Kinder werden in Kleingruppen gefördert und unterstützt. Eine kontinuierliche Förderung ist hierbei besonders wichtig. Daher finden diese Fördergruppen zweimal wöchentlich -  parallel zum Religionsunterricht -  statt.

Flüchtlingskinder bekommen darüber hinaus  - je nach individuellem Bedarf und den zur Verfügung stehenden Ressourcen -  zusätzliche Förderstunden in entsprechenden Kleingruppen oder in Einzelarbeit außerhalb des Klassenverbandes.

Die Inhalte der Förderung werden auf das Alter der Kinder, deren Sprachstand und Jahrgangszugehörigkeit abgestimmt und um die Inhalte des Regelunterrichts erweitert.

Vorrangiges Ziel der Sprachförderung  DaZ ist der allgemeine Ausbau alltagskommunikativer Fähigkeiten. Da die DaZ- Förderung für Kinder mit Migrationshintergrund von langfristiger Bedeutung ist, wird sie nach der Schuleingangsphase auch im 3. und 4. Schuljahr an unserer Schule fortgesetzt.

 

Inhalte und Themen zur Sprachförderung ( Auswahl ) :

  • Meine Familie / Freunde / Wohnen
  • In der Schule / Im Klassenzimmer
  • Auf dem Schulhof
  • Mein Körper / Kleidung
  • In der Freizeit
  • Beim Einkaufen
  • Durch das Jahr….

 

 

  • Hörverständnis schulen
  • Erzähl- und Redefähigkeiten ausbauen
  • Gesprächsregeln verstehen und einhalten
  • Aussprache / genaues und deutliches Sprechen
  • Wortschatz ausbauen
  • Alphabetisierung
  • Schriftspracherwerb
  • Grammatik ( Artikel, Präpositionen, … )

 

Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, die verschiedenen Themenbereiche möglichst abwechslungsreich und handlungsorientiert zu gestalten.

Neben der Initiierung von unterschiedlichen Sprachanlässen werden u.a. folgende Materialien und Methoden eingesetzt:

 

Materialien und Methoden zur Sprachförderung ( Auswahl ) :

  • Finger- und Reimspiele
  • DaZ-Box ( Finken Verlag ) mit Postern, Bildkarten, Hör-Logico etc. zu den oben aufgeführten Themenbereichen
  • DaZ-Hefte  (Jandorf-Verlag )
  • „Das Bin Ich“ (Finkenverlag) mit Kopiervorlagen und Bildkarten
  • „Erzähl‘ mir was!“ 1 und 2 – Lernspiele zum Spracherwerb
  • Sprache erwerben „Hören – Verstehen – Schreiben“ (Finkenverlag)
  • Schubi-Vocabular – Brettspiele zum Spracherwerb
  • Lernsystem „Tiptoi“ – Erste Buchstaben / Deutsch 2. Klasse ( Ravensburger Verlag )
  • „ABC der Tiere“ - Lesen in Silben (Mildenberger Verlag)
  • Bilderbücher mit einfachen Satzstrukturen
  • Computerprogramme ( u.a. Lernwerkstatt )

 

Die Kinder sollen lernen, Dinge richtig zu benennen, Wörter und Reime nachzusprechen und später auch Sätze zu bilden. Dadurch wird ihr passiver und aktiver Wortschatz erweitert. Wichtige Bestandteile des Unterrichts sind auch das Vorlesen von kurzen Geschichten, das Zuhören und das Nacherzählen.

Teilnahme am „Sprachcamp“:

In den Sommerferien haben die Kinder mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, an einem sogenannten „Sprachcamp“, das durch die AWO organisiert und durchgeführt wird, teilzunehmen. Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer verteilen dazu Flyer an die Kinder, die ihrer Meinung nach von diesem Angebot besonders provitieren könnten. Betreffende Eltern werden direkt angesprochen, um sie über dieses Angebot zu informieren.

 

Lernziele und Verankerung im Unterricht:

Die Sprachförderung orientiert sich an der Lebenswirklichkeit der Kinder, bezieht authentische Sprechsituationen ein und unterstützt so den regulären Unterricht, indem Lücken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen werden.

Der natürliche Spracherwerb wird durch die systematische Sprachförderung unterstützt, die durch die oben genannten Methoden und Materialien vermittelt wird. Das bereits Geübte wird durch abwechslungsreiches Wiederaufgreifen in bekannte und neue Zusammenhänge gestellt, sodass das Gelernte durch einen angemessenen Aufforderungscharakter gefestigt wird. Spiele, Lieder und Reime mit und ohne Bewegung ermöglichen altersgemäße und jahrgangsbezogene Sprachlernsituationen, die auf diese Weise die Gedächtnisleistungen unterstützen. Ziel ist es, die im DaZ-Unterricht erworbenen Kenntnisse und Strukturen auch im Klassen- und Fachunterricht einzusetzen und so partizipieren zu können. Die DaZ-Förderung  versteht sich zudem als ein Baustein für verständnisvolles und friedliches Miteinander.

 

Denn nur wer versteht, kann Verständnis für andere entwickeln.

 

 

Bezug zu den Richtlinien und dem Lehrplan Deutsch:

s. Richtlinien : 4.3 Deutsch als Zweitsprache

s. Lehrplan Deutsch: 1.2 Lernen und Lehren

                                   - Deutsch als Zweitsprache

2.1 Sprechen und Zuhören

2.2 Schreiben

2.3 Lesen - mit Texten und Medien umgehen

2.4 Sprache und Sprachgebrauch untersuchen

                                                                                                                                

Verknüpfung zu anderen Konzepten:

  • Da die Sprache Deutsch in allen Fächern und Lernbereichen als Grundlage und Verständigung dient, ist DaZ in den verschiedenen Konzepten der Fächer und Lernbereiche verankert.
  • Unterricht: Soziales Lernen
  • OGS

 

 

Ideen für die Weiterentwicklung:

 

  • Entwicklung eines einheitlichen Erhebungsbogens zur Sprachstandsfeststellung und deren Fortschreibung ( z. B.  Artikulation, Morphologie, Wortbedeutung, Satzbau, Lexikon, Kommunikation )
  • Eingliederung des Konzeptes in die Durchgängige Sprachbildung

 

Evaluation: 

  • Das bestehende Konzept sollte regelmäßig evaluiert werden.         
  • Fortwährender Austausch zwischen den DaZ-Kräften,  Klassenlehrern, Deutschlehrern, und OGS-Kräften über die betroffenen Schüler.
  • Am Ende eines Schuljahres sollte das ausgewählte Material aus dem Materialangebot unserer Schule hinsichtlich des Lernerfolgs evaluiert werden.

 

Verantwortlich:      

Ab Schuljahr 2017 Sabine Poorten

 

 

Sprachförderung  „DaZ“ in der OGS

 

Thema und Statement:

Die Sprachförderung ist ein wichtiger Aufgabenbereich unserer Arbeit im Hinblick auf die Sprachentwicklung der Kinder mit unterschiedlichem Migrationshintergrund. Der Gebrauch und das richtige Verständnis der deutschen Sprache ist unerlässlich. Ein umfassender Wortschatz hilft den Kindern aber auch in ihren Alltagssituationen und für die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder. Entwickeln sie eine gute Fähigkeit, Deutsch als Zweitsprache sinngemäß anzuwenden, wird eine sichere Grundlage für eine gelungene Integration geschaffen.

 

Konkrete Umsetzung:

Die Sprachförderung in der OGS übernimmt eine dafür festgelegte Kollegin. Sie zieht sich mit zwei bis drei Kindern für ca. 20 bis 30 Minuten in ein ruhiges Umfeld zurück. Dort wird den Kindern spielerisch der Umgang mit der deutschen Sprache vermittelt. Dies geschieht in unterschiedlicher Art und Weise, beispielsweise durch Gesellschaftsspiele, Bild- und Wortkarten, kleine Rollenspiele und Singen einfacher Kinderlieder.

Die Leseförderung ist ebenfalls ein wichtiger Teil dieser Arbeit. Durch Vorlesen, aber auch durch Vorlesen lassen der Kinder wird das Sprachverständnis gefördert und der Wortschatz erweitert.

 

Lernziele:

  • Festigung und Erweiterung des Grundwortschatzes
  • Sprachrhythmus
  • Bildung vollständiger Sätze im mündlichen Bereich
  • Ausbau und Festigung der kommunikativen Entwicklung
  • sinnerfassendes Lesen auf Wort- Satz- und Textebene

 

_________________________________________________________________________________________

 

 

Konzept zur Durchführung außerunterrichtlicher Angebote für Flüchtlingskinder in der OGS/ Individuelle Förderung (Droste Haus)

Die zusätzlichen Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen für die Durchführung außerunterrichtlicher Angebote in der OGS für Kinder aus Flüchtlingsfamilien, werden zum einen für eine gesonderte individuelle Förderung während der Schulzeit für Flüchtlingskinder u.a. in der OGS Am Bühlbusch (s.o.) und zum anderen für ein gemeinsames Ferienprojekt in der ersten beiden Ferienwochen verwendet.

 

1. Sprachförderung/individuelle Förderung während der Schulzeit/ Nachmittagsbetreuung

In der OGS am Bühlbusch übernimmt eine zusätzliche Kraft die Sprachförderung mit den Flüchtlingskindern. Sie erhalten zum einen eine gesonderte Unterstützung bei den Hausaufgaben und zum anderen eine zusätzliche Sprachförderung anhand von verschiedenen Sprachspielaktionen. Dadurch, dass jeweils zusätzliche Kräfte, die zudem auch der Muttersprache der Kinder mächtig sind, eingesetzt werden, ist eine individuelle Förderung und Hilfe zur Integration gewährleistet. Durch die spielerische Herangehensweise sollen die Kinder Spaß am Lernen entwickeln.

 

 

 

2. Gemeinsames Projekt in den ersten zwei Wochen der Sommerferien

Für die ersten zwei Sommerferienwochen ist ein gemeinsames Projekt mit allen Kindern aus den drei offenen Ganztagsgrundschulen der Stadt Verl (OGS Am Bühlbusch, OGS Sürenheide und OGS Kaunitz-Bornholte) geplant.

 

• räumliche und organisatorische Voraussetzungen

Das Projekt soll in den Räumlichkeiten des Treffpunktes „Grenzenlos“ in der Wilhelmstraße 23 stattfinden. Da die meisten Kinder im Ortskern von Verl leben, ist dieser Standort geeignet. Die anderen drei Kinder aus Sürenheide und Kaunitz werden von zu Hause abgeholt, so dass sie ebenfalls teilnehmen können. Der Treffpunkt „Grenzenlos“ bietet genügend Platz zum Spielen und verfügt auch über eine kleine Küche, in der Koch-und Backangebote stattfinden können. Außerdem sind die Bibliothek, der Schulhof der Marienschule und der Bühlbuschschule, sowie der Ölbach fußläufig erreichbar. Die Kinder werden während des gesamten Zeitraumes von zwei pädagogischen Fachkräften betreut. Da auch die Sprachförderung während der Schulzeit von diesen beiden Mitarbeiterinnen übernommen wird, haben die Kinder bereits im Vorfeld Kontakt und damit einen Bezug zu den Betreuerinnen.

 

• Mittagessen

Zum Mittagessen werden die Kinder gemeinsam mit ihren Betreuerinnen in die Mensa des Schulzentrums gehen, wo sie ein frisch zubereitetes Mittagessen erhalten.

 

• Angebote

Die Flüchtlingskinder werden von 09.30-15.00 Uhr an dieser individuellen Förderung teilnehmen. Neben verschiedenen Aktionen, wie Bastel- und Kochangeboten, Gruppenspielen, verschiedenen Ausflügen z. B. zur Bibliothek, zum Ölbach oder verschiedenen Spielplätzen, die in der Großgruppe stattfinden, wird es auch immer wieder individuelle Förderangebote für die einzelnen Kinder geben. Während des Ferienangebotes soll den Kindern ein attraktives Programm geboten werden, dass auf die Bedürfnisse von Grundschülern (6-10 Jahre) abgestimmt ist und außerdem eine zusätzliche Förderung ermöglicht.

 

Evaluation:

Regelmäßige Rücksprachen zwischen Lehrkräften und OGS-Mitarbeiterinnen über den Unterstützungsbedarf der Flüchtlingskinder.

Durchgängige Evaluation des Ferienprojektes innerhalb eines Schuljahres.

 

Verantwortlich: OGS –Leitung / Droste-Haus / Stadt Verl / Schulleitung

 

Druckversion | Sitemap
© Grundschule am Buehlbusch